Mose - Das Musical

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2007-07-02 – 2007-07-032007-07-11

„Das muss man gesehen haben“

Lausitzer Rundschau vom 2. Juli 2007

Stehende Ovationen nach der Gubener Musical-Premiere „Mose“

GUBEN. Die Premiere des Musical „Mose - Auszug aus Ägyptenland“ am Freitag übertraf die Erwartungen der meisten Besucher. Seit Oktober vergangenen Jahres wurde geprobt. Mit dem Musical ging der Traum von Kantor Hansjürgen Vorrath in Erfüllung, die faszinierende Geschichte um den Auszug der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei in Töne zu setzen, in Erfüllung.

VON JANA POZAR

„Wir werden sehen, wie es wird, nun können wir sowieso nichts mehr ändern“, sagt Hansjürgen Vorrath kurz vor der Premiere. Aufgeregt sortieren die Musiker kurz vor 20 Uhr ihre Noten. Ob die Augen vor Nervosität oder Vorfreude leuchten, bleibt ein Geheimnis. „Die letzten vier Wochen sind vergleichbar mit dem Auszug der Israeliten. Organisatorisches Durcheinander, in dem man fast wirr im Kopf wurde, stand auf der Tagesordnung“, sagt der Kantor, und ergänzt: „Es war ein langer Weg bis hierher, der sehr viel Freizeit, Luft und Kraft kostete.“ „Sollten Sie eine Mütze Schlaf finden, geben sie die bei uns ab“, fügt Vorrath schmunzelnd hinzu.

Von Anbeginn der Aufführung an stellen Schauspieler, Musiker und Rezitatoren das Leid der Israeliten eindrucksvoll dar. Kinder in zerschlissenen, verschmutzten Kleidern versprühen mit Lachen, Gesang und Tanz zwar Lebensfreude, doch schwere Arbeit und gebückte Köperhaltung veranschaulichen den Druck des Pharaos, der auch auf ihnen lastet. Staunend empfangen sie den großen Mose, imposant von Friedrich Martin Schneider dargestellt, als er in ihre Stadt kommt und Zuversicht auf die Befreiung der Israeliten weckt. Mit tiefer Bassstimme beeindruckt Schneider das Publikum. „Der junge Mann kann einfach alles. Es ist alles in ihm vereint, Kunst und Naturwissenschaft“, schwärmt Hannelore Menzel von der Gubener Stadtverwaltung.

Hansjürgen Vorrath hat während der Aufführung wachsame Augen und Ohren für jedes Detail. Ein erschrockener Blick eilt in Richtung Technik, als ein Schauspieler hinter der. Bühne meint, die Mikrofone müssten gewechselt werden. „So etwas darf nicht passieren, die Mikros müssen dann ausgeschaltet werden“, kritisiert der Kantor. Die Technik spielt einen weiteren Streich. Immer wieder sind Zwischentöne aus den Boxen zu hören. Fragende Blicke des Kantors - mehr ist während der Aufführung nicht möglich. Es könnte am Mischpult gelegen haben, sagt später Michael Gaff von der Lichttechnik.

Doch all die kleinen technischen Pannen lassen keinen Zweifel an der Professionalität der Mitwirkenden. Musik und Chorgesang holen das Schwirren der Fliegen, das Quaken der Frösche, das bedrohliche Summen der Heuschrecken - die „Plagen“ - in die Klosterkirche. Eine musikalische Flut der Grausamkeiten durchströmt sie: markerschütternde. Schreie, dramatischer Sprechgesang, das dunkle Brummen des Didgeridoos (ein traditionelles Blasinstrument der nordaustralischen Aborigines) im Nebel. Trompeten und Pauken vermitteln unermessliches Leid, Violinen flehen - und endlich gibt der Pharao die Israeliten frei. Sie folgen Mose, der das Meer teilt, damit sie unversehrt in ihre alten Heimat zurückkehren können. „Das kann man nicht in Worte kleiden, das muss man gesehen haben“, begeisterte sich eine ältere Dame aus dem Publikum.

Stehende Ovationen und Begeisterungspfiffe lohnen alle Mühen. Der sichtlich erleichterte Kantor kann seinen Stolz nicht verbergen. „Es kribbelt immer noch im Bauch. Ich kann euch einfach nur danken“, sagt Kirchenältester Mathias Bärmann, und verneigt sich vor allen Mitwirkenden. „Wir beten, dass du diese Gabe behältst und dass du in Guben bleibst. Ohne dich wären wir ärmer“, sagt Bärmann gerührt zu Vorrath.

Erleichterung macht sich auch bei Musikern und Darstellern breit. „Ich bin ganz schön geschafft“, gibt Lisa Annette zu, die ein Israelitenkind darstellt. „Der Pharao war meine erste große Rolle. Ich war zwar kurz zuvor aufgeregt, doch auf der Bühne habe ich darüber nicht mehr nachgedacht“, versichert Pharao-Darsteller Burkhard Höhne. Er arbeitete auch an der Musik der „Plagen“ mit. Johanna Vorrath, die im Orchester die Violine streicht, komponierte gemeinsam mit Höhne die Musik der „Plagen“. „Es ist ein tolles Gefühl, die eigene Musik zu spielen“, gibt die junge Frau zu.

Weitere Aufführungen des Musicals finden am 6. Juli ab 20 Uhr, am 7. Juli ab 18 Uhr sowie am 8. Juli ab 16 und ab 19 Uhr statt. Wenige Restkarten sind noch erhältlich.

mose.ev-kg-guben.de/info/presse/lr-2007-07-02.html – 2007-08-30– Impressum